Freitag, 28. März 2014

Fünf sehenswerte Torchwood Folgen

Das Doctor Who Spin-off Torchwood (BBC Wales / Starz) richtet sich - im Unterschied zu seinem Mutterschiff - an ein dezidiert erwachsenes Publikum. Die von Russell T Davies und Julie Gardner produzierte Serie, wurde für ihre Darstellung nicht-heterosexueller Beziehungen vielfach gelobt und hat auch unabhängig davon einige sehenswerte Folgen hervorgebracht. Hier eine kleine Auswahl...

Countrycide
Staffel 1, Folge 6


Eine Folge, über die sich schwer schreiben lässt, ohne das Ende zu verraten. Die Zutaten: Ein Dorf, grausame Morde und die zu beantwortende Frage, welche Aliens derart brutal vorgehen und Menschen reihenweise sowie ohne ersichtlichen Grund abschlachten.

Die Auflösung: Aliens sind nicht dafür verantwortlich, vielmehr die DorfbewohnerInnen selbst. Die Moral: Keine Alieninvasion ist so schlimm, wie das Leben auf dem Land. Deshalb: Bleibt in den Städten!

Greeks Bearing Gifts
Staffel 1, Folge 7


Der Fokus dieser Folge liegt auf Toshiko Sato (Naoko Mori) - einer Torchwood Mitarbeiterin, der sonst vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt wird. Sie verliebt sich in die mysteriöse Mary, die Fans der Familiensitcom My Family (BBC One) - dargestellt wird sie nämlich von Daniela Denby-Ashe - bekannt vorkommen könnte.

Im Verlauf der Handlung kann Toshiko plötzlich Gedanken lesen und erfährt so einiges über ihre ArbeitskollegInnen. Es stellt sich die Frage: Gedanken lesen können - Fluch oder Segen? Leider wird die Sache mit der Affäre von Toshiko und Mary auf die schlechtmöglichste, klischeebeladendste Art aufgelöst.

Random Shoes
Staffel 1, Folge 9


In Doctor Who gibt es immer wieder so genannte "Doctor Light Episodes", also Folgen in denen der Doctor lediglich als Nebenfigur auftritt und wahlweise die Companions oder Gäste zu Hauptfiguren werden. "Random Shoes" wäre die Torchwood Entsprechung dazu.

Die von Jacquetta May geschriebene Folge wird aus Perspektive eines jungen Mannes namens Eugene (Paul Chequer) erzählt, der einen allzu frühen Unfalltod gestorben ist. Seit seiner Kindheit, die nur bedingt als glücklich beschrieben werden kann, ist er von den Themen Weltraum und Aliens fasziniert. Von seinem Umfeld wird er als Versager abgestempelt, an der Arbeit ist er Außenseiter und hat mit Mobbing zu kämpfen. Wiederholt sucht er den Kontakt zu Torchwood, insbesondere zu Gwen Cooper (Eve Myles). Doch auch hier hagelt es Zurückweisungen.

Der mit "Starman" von David Bowie unterlegte innere Monolog Eugenes am Beginn der Folge zählt zu den schönsten Sequenzen der insgesamt vier Torchwood Staffeln. Jedenfalls für Menschen, die David Bowie mögen und gerne auf Sternenhimmel starren.

Captain Jack Harkness
Staffel 1, Folge 12


Wie der Titel der von Catherine Tregenna geschriebenen Folge erahnen lässt, spielt die von John Barrowman verkörperte Hauptfigur der Serie eine zentrale Rolle - aber nicht nur sie. Die Folge ist im London der frühen 1940er Jahre angesiedelt und erzählt einen Teil der Backstory des unsterblichen Jack Harkness (und des sterblichen).

"Captain Jack Harkness" handelt von einer Liebesgeschichte während der deutschen Bombardements. Die Abschiedsszene der beiden Captains trägt besonders dick auf und ist gerade deshalb - bedenkt man den Kontext, in dem sie spielt - bemerkenswert.

Imortal Sins
Staffel 4, Folge 7


Eine weitere Folge, die sich der Backstory von Jack Harkness widmet - also jener Figur, die Doctor Who mit Torchwood verbindet. Jemand versucht den Verlauf der Geschichte zu verändern, Roosevelt zum Ausstieg aus dem Zweiten Weltkrieg zu bringen und damit Nazi-Deutschland zu unterstützen.

Der Reiz an der von Buffy The Vampire Slayer Produzentin Jane Espenson geschriebenen Folge liegt aber primär darin, dass sich Jack einen Companion sucht und es viele Anspielungen auf den Doctor gibt (der in Torchwood - obwohl es sich um ein Doctor Who Spin-off handelt - nie in Erscheinung tritt). Im Zentrum der Handlung steht die Liebesbeziehung zwischen Jack und dem italienischen Einwanderer Angelo (Daniele Favilli) im New York der 1920er Jahre, die großartig beginnt und leider - wie so viele gleichgeschlechtliche Beziehungen in Torchwood - nach kurzer Zeit extrem tragisch und sehr blutig endet.

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